Kontra K – Ein Künstler, der seine Musik auf der Bühne lebt

Ulmer Zelt, 18.6.2016

Es ist Samstag Abend und das Ulmer Zelt platzt aus allen Nähten. Verantwortlich dafür: Rapper Kontra K aus Berlin. Am 20. Mai ist sein nun fünftes Soloalbum „Labyrinth“ in den Läden erschienen. Mit 18 Tracks auf der Platte bietet der Künstler viel Musik für doch wenig Geld und lässt es sich nehmen seine gewohnte Qualität der Songs zu halten.

Im Oktober 2016 geht er auf große Labyrinth-Live Tour und Ulm konnte sich schon mal einen kleinen Vorgeschmack sichern.

Neben seinem Hauptberuf als Industriekletterer gibt der 28 jährige auch noch Boxtraining und das bis zu 5 mal die Woche. Und trotz seiner erfolgreichen Musik ist der Künstler noch auf dem Boden geblieben. Das ausverkaufte Zelt, gut eingeheizt von Rico und den 089ern war schon bei seinem ersten Song „Erfolg ist kein Glück“ textsicher dabei. Anderthalb Stunden war der Künstler, stets mit einem Grinsen im Gesicht, am rappen und feiern. Besucher Timo Rathgeber ist positiv überrascht: „Ich habe schon oft gehört, dass Kontra K live gut sein soll, aber das war untertrieben. Es war ein super Erlebnis und tolles Konzert ihn nun selbst in Aktion zu erleben.“ Seine Auswahl der Lieder war gemischt. Ältere Songs wie „Fels in der Brandung“ (12 Runden – 2013) oder eines der bekanntesten „Adrenalin“ und gleichnamiges Lied wie das Album „Wölfe“ (Wölfe – 2014) waren mit dabei. Selbst aus seinem Letzten Album „Aus dem Schatten ins Licht“ (2015) spielte er eine gewisse Auswahl, zusätzlich zu seinem neuen Album. Es war nicht nur fast jedes Album vertreten, sondern auch jedes Alter im Publikum. „Ich will nur weg, vergiss den Rest, wieso halbvoll, denn das Glas ist leer. Alle Träume irren nur tot geträumt in diesem Niemandsland umher. Also was will ich hier wo alles verdirbt was man noch hat. Ich könnte explodieren vor Hass, aber der Regen kühlt mich ab.“ So Kontra K in „Atme den Regen“. Er spricht das an, was sich viele in seinem Publikum denken und was seine Musik ausmacht. Neben seinen Texten in denen man die Liebe zum Kampfsport raushören kann, spricht der Künstler Probleme und Gedanken zur Gesellschaft in unserer Welt an, die ihn selbst beschäftigen, wenn nicht sogar stören.

„Der Sonne entgegen, auf der Flucht vor dem Regen. Bleib in Bewegung, auch wenn sie nachts nicht scheint. Egal wie kalt, egal wie weit deine Beine dich tragen, vielleicht holst du sie ein.“ So beendet Kontra K das Konzert in Ulm und wird mit einem Applaus verabschiedet, das wohl in jeder Gasse Ulms zu hören war.

Test & Fotos: Darleen Barth, www.darleenbarth.de