South Park Festival in Tampere, Finland – Saturday 09.06 – Day 2
English version below
Am Samstag geht es mit Beast in Black gleich von Anfang an voller Energie los. Und nicht nur voller Energie, sondern auch mit einem bereits sehr gut gefüllten Festivalgelände (und das um 14:30!). Das Publikum wird für seine Anwesenheit aber auch wirklich gut entlohnt, man spürt genau wieviel Spaß die Finnen auf der Bühne haben.
Weiter geht es anschließend mit Night Nurse – ebenfalls aus Finnland – mit einem ziemlichen Kontrastprogramm. Musikalische ist die Gruppe um Frontfrau Camy viel sanfter, durchaus nicht schlecht, allerdings scheint dass das Publikum nicht ganz so sehr mitzureißen. Ich genieße unterdessen endlich mal einen ruhigen Moment, die schöne Aussicht auf den See und die gerade gekauften Süßigkeiten.
Lange habe ich aber nicht Zeit zum Relaxen, denn da geht es auch schon wieder mit Amorphis weiter. Auch wenn Amorphis schon lange zu meinen Favoriten gehören, zieht es mich doch recht selten zu den Live-Shows. Das sollte ich vielleicht mal überdenken, denn die folgende Show ist definitiv mein persönliches Highlight des Tages und das nicht nur weil jetzt endlich die Sonne scheint. Spätestens bei dem Song „Sacrifice“ ist auch das Publikum voll dabei. Bei nur einer Stunde Spielzeit kommt hier wirklich nur Hit auf Hit auf Hit. Irgendwann klatscht und singt das gesamte Publikum – so offensichtlich begeisterte Finnen habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Gut, “Nyt on kesä“ (Jetzt ist Sommer) wie Sänger Tomi Joutsen uns im Laufe der Show erklärt und das holt wohl selbst den zurückhaltendsten Finnen aus dem Winterschlaf. Und wer bisher immer noch nicht aufgewacht ist wird spätesten bei Lost Society ganz sicher aus dem Schlaf gerissen.
Wenn man Sie ließe würden die Jungs wahrscheinlich einfach die ganze Bühne in Schutt und Asche legen, da die aber ja noch gebraucht wird beschränken sie sich auf non-stop headbangen. Auf dem Weg zurück zur großen Bühne mache ich noch einen kleinen Zwischenstopp bei der Autogrammstunde von Beast in Black, ein paar Minuten einfach nur als Fan müssen ja auch drin sein und da das Ganze – so wie das gesamte Festival – absolut gut organisiert und geordnet abläuft bin ich immer noch mehr als pünktlich bei Mustasch.
Irgendwie kommt es mir inzwischen noch voller vor, ist wohl auch, denn während ich gerade noch überlege ob ich mir das nur einbilde blinkt auf meinem Handy eine neue Mail auf. Von überlasteten Mobilfunknetzen ist man in Finnland zum Glück selbst bei relativ großen Festivals nicht betroffen, und so erfahre ich in Echtzeit, dass es einen neuen Besucherrekord für das South Park Festivals gibt. Über 13.000 Besucher kann die diesjährige Auflage des Festivals verzeichnen. Mit „Bring Me Everyone“ legen die Schweden dann aber auch los und zwar bei inzwischen strahlendem Sonnenschein. Allerdings scheint das plötzliche Sommerwetter den Finnen eher zu erschrecken, anders kann ich mir nicht erklären, warum noch während der Show immer mehr von vor der Bühne in den Schatten wandern.
Auch bei S-Tool merkt man von dem neuen Besucherrekord erst einmal nicht viel. Bei der für mich dritten Show dieser Band kann ich nun endlich auch einmal den Sänger richtig hören. Liegt das nun daran, dass endlich einmal ein guter Soundtechniker vorhanden ist oder einfach daran, dass Bassist Kimmo Hiltunen krank ist, daher leider nicht mit auftreten kann, und somit nur die Hälfte des Backgroundgesangs vorhanden ist? In jedem Fall tut das der Musik ganz gut. Langsam aber sicher trauen sich auch die von der Sonne verschreckten Finnen wieder aus ihren Verstecken und so ist es gegen Ende der Show dann doch noch gut voll vor der Bühne.
Accept hingegen sind von Anfang an gut besucht, Sie sind aber ja auch schon fast alte Bekannte, schließlich waren sie auch schon vor drei Jahren bei der zweiten Auflage des Festivals mit am Start.
Bei Mokoma anschließend reicht der Platz vor der kleinen Bühne kaum aus um allen Zuschauern Platz zu bieten. Ich verstehe bei den finnischen Texten zwar nicht viel, aber mitreißend ist es trotzdem. Die Jungs wirken typisch finnisch skurril, aber sehr sympathisch.
Den Abschluss des diesjährigen Festivals macht schließlich Helloween, die genau wie Accept auch schon 2015 hier aufgetreten sind. Offensichtlich soll dem Publikum hier eine grandiose Show geboten werden und als dann um 22:30 der Vorhang fällt, geht es auch gleich mit voller Power los. ”Are you Metal?” dröhnt es von der Bühne. Ja, Tampere ist Metal und so geht mit fliegenden Pumpkin-Luftballons ein fantasisches Festivlal Wochendene zu Ende und ich bin mir sicher, dass das nicht mein letzter Besuch beim South Park Festival war.
Das für mich als Deutsche doch recht beschauliche Festival punktet mit einem klasse Line-Up, guter Organisation und seiner fantastischen Lage. Ich würde von allen Seiten herzlich aufgenommen und so verflog meine anfängliche Nervosität vor meinem ersten Festival einsatz hier in Finnland ganz schnell. In diesem Sinne, hoffentlich bis nächstes Jahr.
English:
The Saturday starts with Beast in Black and is therefore right from the start full of Energy and not only full of Energy, also already with a really full festival area (at 14:30!). But the audience also gets well rewarded for their presence, you can feel just how much fun the Finns have on stage.
Then it continues with Night Nurse – also from Finland – with quite a contrast program. In matters of music, the group around frontwomen Camy is much softer, not in a bad way at all, but the audience doesn’t seem to be that enthusiastic about them. Meanwhile I enjoy a quiet moment, the beautiful view of the lake and the sweets I just bought. But I do not have much time to relax, because soon after it already continues with Amorphis.
Although Amorphis have been one of my favorites for a long time, I rarely go to their live shows. Maybe I should reconsider, because the following show is definitely my personal highlight of the day and not only because the sun is now finally shining. At the latest with the song „Sacrifice“ the audience is also fully present. With only one hour of playtime, there is really only hit on hit on hit. At some point, the entire audience claps and sings – I haven’t seen so obviously enthusiastic Finns in a long time. Well, „Nyt on kesä“ (Now it’s summer) as singer Tomi Joutsen explains to us during the show and apparently that brings even the most restrained Finn out of hibernation. And those who still haven’t been awake until now, are sure to be woken up by Lost Society.
If they would be allowed, they would probably just put the whole stage in ruins, but since it’s still needed, they limit themselves to non-stop head banging. On the way back to the big stage, I make a little stop at the autograph session of Beast in Black, a few minutes just as a fan must indeed be possible and as this – as the entire festival – is very well organized and ordered I’m still more than on time for Mustasch.
Somehow it seems to be more crowded now and apparently it really is, because, while I’m still wondering if I only imagine this, there’s a new mail appearing on my phone. Luckily congested mobile networks are no problem in Finland, even on relatively large festivals, and so I get to know immediately, that there is a new visitor record for the South Park Festival. There are more than 13.000 visitors at this year’s edition of the festival. But then the Swedes form Mustasch start with „Bring Me Everyone“ and bright sunshine. However, the sudden summer weather seems to kinda frighten the Finn, otherwise I can’t explain why more and more people switch their place from in front of the stage to the shadow, while the show is still going on.
Also during S-Tool, there’s at first not much of the new visitor record noticeable. At the, for me, third show of this band I can finally hear the singer clearly. Is that because of the fact that there is finally a good sound engineer? Or is it simply because bassist Kimmo Hiltunen is ill, and so unfortunately can’t play and there’s therefore only half of the background vocals? Anyhow, it definitely helps the music. Slowly but surely the sun-scared-Finns dare to leave their hiding places again and so it gets fuller again at the end of the show.
Accept, on the other hand, are well-attended from the beginning. But you they are almost old acquaintances, as they were also already here at the second edition of the festival three years ago.
Afterwards at the Mokoma show, the space in front of the stage is barely enough for all the fans. Although I do not understand much of the Finnish texts, it is still thrilling. The guys seem to be typical Finnish bizarre, but very sympathetic.
The end of this year’s South Park Festival is made by Helloween, who, as same as Accept, have been playing here already 2015. Obviously, the audience should get a terrific show here and as around 22:30 the curtains fall, it immediately starts with full power. „Are you Metal?“ it roars from the stage. Yes, Tampere is Metal and so this fabulous Festival weekend ends with flying pumpkin balloons and I’m sure that this was not my last visit at the South Park Festival.
The, for me as a German, quite contemplative Festival scores with its great line-up, good organization and its fantastic location. I was warmly welcomed form everyone and so my nervousness about my first time as Press on a Finnish Festival disappeared very fast. Therefore, hopefully until next year.
Copyright: Anna Brödel (https://www.facebook.com/theScarletMemoryPhotography/?ref=bookmarks)