Apes Enraged Festival – 14.07.18, Hamburg
– English below –
„Die härteste Gartenparty Hamburgs“ – das war das Erste und bis dato einzige was ich über das Apes Enraged Festival gehört hatte. Abgesehen von der Tatsache, dass eine meiner Lieblingsbands dort auftreten sollte sprach erst einmal nicht viel dafür die lange Reise von Finnland bis nach Hamburg auf mich zu nehmen, aber ich wollte ja im Sommer eh mal wieder in meiner deutschen Heimat vorbei schauen und warum sollte ich das nicht auch mit einem Festivalbesuch verbinden? Zugegeben, auch Süddeutschland ist von Hamburg nicht gerade um die Ecke, aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg und das gleich vorweg, ich denke die Mühe und der Schlafentzug haben sich gelohnt.
Samstagfrüh komme ich mit dem Nachtbus in Hamburg an und erkunde erstmal die Stadt. Zu meiner Freude verziehen sich die doch recht düsteren Wolken im Lauf des Vormittags und als ich gegen halb drei beim Festival Gelände ankomme ist das Wetter strahlend schön.
Schon am Eingang werde ich vom Duft des Spanferkels daran erinnert, das ich noch nicht zu Mittag gegessen habe, das ist aber zum Glück kein Problem, bei der Auswahl die das doch recht überschaubare Festival beim Essen bietet, sollte wirklich für jeden etwas dabei sein.
Den Anfang machen In Search Of Sun mit einem für mich etwas überraschenden Stilmix. Zu schade, dass die Engländer aus privaten Gründen so schnell wie möglich wieder zurück nach Hause müssen, die Stimmung wäre später bestimmt besser gewesen.
Als nächstes kommen Detraktor aus Hamburg. Was „Traktor Metal“ – wie die Jungs ihren Still nennen – ist weiß ich zwar nicht, aber es macht auf jeden Fall spaß und reißt mit.
Auch Morbitory kommen aus Hamburg, sind aber deutlich härter. Ich schaue mich unterdessen lieber noch etwas mehr auf dem Festivalgelände um. Eigentlich ist alles recht überschaubar, aber irgendwie lässt sich doch immer wieder etwas Neues entdecken.
Anschließend geben Determination ihr letztes Ständchen. Die Rostocker Death Metaller haben hier ihre allerletzte Show und ich glaube das ist keine ganz schlechte Entscheidung gewesen, hier wirkt es auch so als ob die Freude am Spielen nicht mehr ganz vorhanden ist.
Monoscream hingegen scheinen Spaß zu haben, allen voran Bassist Kim Liljedahl, der immer wieder Ausflüge ins Publikum macht und ansonsten eine Grimmasse nach der anderen zieht. Ich finde die Schweden jedenfalls sehr sympathisch. Und auch wenn Melodic Death Metal nicht wirklich meine Musikrichtung ist würde ich mir die Jungs gerne nochmal anschauen.
Damnation Defaced heizen das Publikum dann noch einmal richtig auf, den Moshpit lasse ich allerdings lieber aus und begnüge mich mit Headbangen, den als nächstes kommt die Band auf die ich schon den ganzen Tag warte.
Frosttide aus Finnland. Ja, ich bin von Finnland nach Deutschland gereist um eine finnische Band zu sehen und nein, ich bin nicht verrückt. Die Jungs waren bisher noch immer jeden noch so langen Weg wert und auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht. Mit „Carved Into Ice“ gibt es als erstes einen Song von der neuen EP, bevor es dann mit den alten Klassikern weiter geht.
Wie so oft ist der Festivaltag viel zu schnell vorbei, aber zum Glück habe ich es nicht eilig und kann den Tag noch gemütlich mit ein paar Bier (nur 1,50€) ausklingen lassen.
Alles in allem ist das Apes Enraged ein kleines aber sehr feines Festival. Gute Stimmung scheint hier garantiert zu sein und wer eine etwas längere Anreise hat kann im hinteren Teil des Geländes auch sein Zelt aufschlagen. Wer also keine Lust auf überfüllte und übermäßig kommerzielle Festivals hat sollte hier einmal vorbei schauen, es lohnt sich auf jeden Fall.
– English –
„The hardest garden party in Hamburg“ – that was the first and until that only thing I had heard about the Apes Enraged Festival. Apart from the fact that one of my favourite bands should play there, there were not much reasons to go on the long journey from Finland to Hamburg. But I anyway wanted to visit my German home during the summer and why shouldn’t I connect that with a festival visit? Ok, southern Germany is also not exactly around the corner from Hamburg, but where there’s a will, there’s a way and I think it was worth the effort and the sleep deprivation.
Saturday morning I arrive with the night bus in Hamburg and first explore the city. To my delight, the rather gloomy clouds disappear during the morning and when I arrive at the Festival area around 2:30 am the weather is radiantly beautiful.
Already at the entrance I get reminded by the scent of the suckling pig, that I haven’t had lunch yet, but fortunately this is no problem, as the selection of food is big enough, that everyone should be able to find something.
The start is made by In Search Of Sun with a little bit surprising mix of styles. Too bad that the Brits had to return back home as quickly as possible for personal reasons.
Next up is Detraktor from Hamburg. I don’t know what „Tractor Metal“ – as the boys call their still – is, but it definitely makes fun and is infectious.
Morbitory is also from Hamburg, but they play much harder music. So I prefer to discover the festival area a bit more in the meantime. Everything is quite compact, but you can still find something more all the time.
Then Determination played their last serenade. The Death Metal band from Rostock had their very last show here and I think that was not the worst decision, as they appear to have lost most of their joy of playing.
Monoscream, on the other hand, seems to have a lot of fun, especially bassist Kim Liljedahl, who always makes trips into the audience or pulls of one grimace after the other. I find the Swedes are very sympathetic. And even though Melodic Death Metal is not really my style of music I would like to see these guys again some when.
Damnation Defaced heat up the audience once again, but I prefer to skip the mosh pit and just go with headbanging, because next up is the band I’ve been waiting for all day.
Frosttide from Finland. Yes, I travelled from Finland to Germany to see a Finnish band and no, I’m not crazy. The boys were always worth every journey no matter how far and I also didn’t got disappointed this time. They started with „Carved Into Ice“ from their new EP, before they continue with the old classics.
As so often, the festival day is over far too fast, but fortunately I’m not in a hurry and can still end the day comfortably with a few beers (only 1.50€).
All in all, the Apes Enraged is a small but very nice festival. Good atmosphere seems to be guaranteed here and if you have a longer journey, you can put up your tent in the back of the festival area. Anyone who has enough of overcrowded and overly commercial festivals should drop by here, it definitely worth it.
Copyright: Anna Brödel (https://www.facebook.com/theScarletMemoryPhotography/?ref=bookmarks)