06.11.2016

MUSIC2U exklusiv: ein wenig Luxus-„Lärm“ zum Abschied

Die Fans tragen Trauer – nach 10 Jahren LUXUSLÄRM macht die Band am Jahresende überraschend Schluß, wobei aber nichts dagegensprach, sich gebührend von den Fans in Form einer Abschlußtour zu verabschieden. Das gut gefüllte Roxy in Ulm stand dabei im krassen Gegensatz zum Medieninteresse, was nun dazu führt, dass MUSIC2U in der seltenen Lage ist, vermutlich exklusiv von diesem Konzert zu berichten.

Den Abschied aus Ulm läutete PETER PUX als Supportact ein. Auf Grund der dargebotetenen Songs kann man sicher nicht – wie sonst üblich – von Einheizern reden, das junge Quartett brachte mit seinen ruhigen Songs das Publikum eher in eine passende Grundstimmung.

Eigentlich ist die Überschrift dieses Berichtes falsch, denn Luxus-„Lärm“ folgte bestimmt nicht. Sicher stellten Brecher wie „Liebt sie Dich wie ich“ Highlights des Abends dar, LUXUSLÄRM brillierten aber eher mit ruhigen Momenten wie „Atemlos“, das die Band (Originalzitat:)  definitiv „vor einer gewissen Dame“ veröffentlichten. Sicher schwingt bei Abschiedstouren immer eine gewisse Wehmut mit, die Reaktionen des feiernden Publikums sollte LUXUSLÄRM aber wohl eher zum Weitermachen animieren. Die anwesenden Fans werden die Band sicher nicht so schnell vergessen.

Text & Fotos: Matt Bischof

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01.11.2016

DELAIN – immer wieder großes Kino!

Auf der „Moonbathers“-Tour 2016 hatte DELAIN gleich zwei Supportbands mit im Gepäck. Den Anfang machten die hierzulande garnicht mal so bekannten KOBRA AND THE LOTUS. Der flotte Fünfer aus Kanada um Frontfrau Kobra Paige kam von Anfang an gut an im nahezu ausverkauften großen Bakcstage in München.

Support-Act2 waren EVERGREY, an sich eine Band, die selbst schon das Zeug zu einem Headliner haben sollte. Für etliche Besucher war die Band aus Schweden sicherlich das i-Tüpfelchen für den Besuch. Viel zu sehen bekamen sie nicht. Ob gewollt oder ungewollt verschwanden sie in unerklärlicher Bühnendunkelheit. Verläßt man sich auf das Gehörte, waren EVERGREY sicher gut.

Ironiemodus aus, denn es folgte der Headliner und der entschädigte für alles! Angeführt von Charlotte Wessels lieferte DELAIN eine sehr energiegeladene Show ab, voller Spielfreude und Dynamik. In der Kategorie „Synchron-Headbangen“ gehören die Holländer seit jeher zu den Titelanwärtern. die 18 Songs umfassende Setlist bot so manches Schmankerl aus der mittlerweile 10-jährigen Bandgeschichte. Was gibt es sonst noch zu berichten? Otto gab erfolgreich die Alissa bei „Hands of Gold“ und Charlotte wird immer mehr zur wirklich großen Frontfrau! Beindruckend!

SETLIST DELAIN:
1. Hands Of Gold | 2. Suckerpunch | 3. Glory And The Scum | 4. Get The Devil Out Of Me | 5. Pendulum | 6. Army Of Dolls | 7. The Hurricane | 8. April Rain | 9. Here Come The Vultures | 10. Fire With Fire | 11. Danse Macabre | 12. Sleepwalkers Dream | 13. Stay Forever | 14. The Gathering | 15. Pristine | 16. Mother Machine | 17. Don’t Let Go | 18. We Are The Others

 

Text & Fotos:

Matt Bischof, www.mattbischof.de

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15.10.2016

Darkhaus-Tour 2016

DARKHAUS

DARKHAUS präsentierten ihr neues Album „When Sparks Ignite“ im Rahmen ihrer Deutschlandtour. Der Tourauftakt fand im gut gefüllten „Backstage“ in München statt. Mit von der mehr…

03.08.2016

One Night In PYRAS

Classic Rock Night, Pyras 30.7.2016

 

Möge die geneigte Leserschaft mit auf eine Zeitreise gehen, in eine Zeit in der heutiger Classic Rock noch aktuell und neu war. In den gängigen HardRock-Tempeln tanzte man zu „Talk To The Moon“ oder „Twisted“ vom PINKCREAM69, ohne BONFIRE hätte man wohl kein Kuschelrock-Album verkaufen können – so mancher lächelt noch heute wehmütig und glücklich bei „Give It A Try“ – und SINNERs „Knife In My Heart“ war Kult auf jeder Rockparty. Die Welt eines heranwachsenden Metallers war in Ordnung.

Nahezu dreizig Jahre später treffen sie sich alle wieder in der kleinen heilen Welt von Pyras, einem wunderhübschen Ort in Mittelfranken, in dem man das Beständige schätzt und sich alljährlich im Biergarten der ansässigen Landbrauerei zu Pyras zur Classic Rock Night einfindet. Genaugenommen tun das etwa 4000 Besucher jedes Jahr! Nimmt man aus dem letztjährigen Line-Up noch ACCEPT und AXXIS dazu, hat man dort ein großes Stück deutscher Musikgeschichte zusammengetrommelt.

Besonders gespannt war man auf SINNER. Jahrelang war Leader Mat Sinner mit großen Projekten wie ROCK MEETS CLASSIC oder seinen Bands Voodoo Circle oder Primal Fear unterwegs, so dass SINNER an sich etwas zu kurz kam. Die Zuschauer wurden nicht enttäuscht! SINNER legte bei hochsommerlichen Temperaturen los wie die Feuerwehr. Erster Hinkucker war eine eigene Bar auf der Bühne: auch eine Methode bei gefühlten 40° in der Halle. Bei all den Klassikern dauerte es eine Weile bis DER eine Song kam, auf den alle gewartet hatten: „Knife In My Heart“! Die Begeisterung des ohnehin schon locker gut gelauten Publikums erlebte seinen ersten Höhepunkt! Maßgeblich am Erfolg der guten Show beteiligt war Sasche Krebs aus dem ROCK MEETS CLASSIC-Ensemble, dessen eingängiger Gesang perfekt zu den Songs passte. Mal sehen, ob das eine dauerhafte Sache werden könnte!

 

Es ging genauso kultig weiter. PINK CREAM 69 eröffneten mit „Keep Your Eye On The Twisted“. Sänger David Readman und seine Mitstreiter (mit Dennis Ward und Alfred Koffler übrigens noch zwei Gründungsmitglieder mit dabei) legten mit „Lost In Illusions“ und „Talk To The Moon“ mächtig nach. PC69 ließ dabei nichts anbrennen und powerte sich durch die 15 Songs umfassende Setlist bis „Welcome The Night“ und „Shame“ den Auftritt beendeten. Die Pyraser waren zufrieden.

 

Bei BONFIRE gab es trotz massiver Infos des Veranstalters ein paar überraschte Gesichter. Eigentlich stand als Co-Headliner U.F.O. auf dem Programm, die aber leider kurzfristig auf Grund ernster gesundheitlicher Problem absagen mussten. Was folgte, beschrieb Konzertchef Peter Harasim wie folgt: „Von Anfrage bis zur Zusage in 23 Minuten“. Dies ist umso erstaunlicher, weil BONFIRE von allen Bands an diesem Tag sicher die Konzert-freudigste ist. Aber es hat geklappt und es sollte sich als Volltreffer erweisen. Dabei sind die Zeiten bei BONFIRE derzeit – manche mögen sagen alles wie gehabt – etwas turbulenter. Am Jahresanfang erst der Drummerwechsel von Harry Reischmann zu Tim Breideband , kürzlich die Trennung vom Amerikaner David Reece back to the roots zu Michael Bormann, der in Pyras aber noch von Alexx Stahl vertreten wurde. Zuviel auf einmal ? Egal ! BONFIRE wäre nicht BONFIRE, wenn man das auf der Bühne nicht wegstecken könnte. Und so lieferte das Quintett eine absolut professionelle Show ab. Der Beginn mit „Strike Back“, „Never Mind“ und besonders dem All-Time Klassiker „Don’t Touch The Light“ gab gleich die Richtung vor. Immer Vollgas! Sprach ich im Intro noch von „wehmütig und glücklich“? Ja auch diese Momente kamen bei BONFIRE nicht zu kurz. „Give It A Try“, das bei den letzten härteren Festivals nicht in der Setlist war und „You Make Me Feel“ ging vielen auch nach einem Vierteljahrhundert noch nach. Wo da wohl die Gedanken bei den einzelnen Besuchern waren? „Sword & Stone“, „S.D.I.“, „Sweet Obsession“, „Ready 4 Reaction“ bis hin zum Abschluß mit „Champion“ – wohl dem, der so ein Klassikerrepertoire sein eigen nennen darf.

Headliner des Abends war AXEL RUDI PELL. Nach seinem denkwürdigen Auftritt beim Bang Your Head 2014, an dem er in großem Stil das 25-jährige Jubiläum dieser Band feierte, war „ARP“ natürlich die große Nummer dieser Classic Rock Night. Die Bühnenshow überließ der ruhige Bochumer an der Gitarre eher seinen kongenialen Mitstreiter Ferdy Doernberg an Keyboard und vor allem Johnny Gioeli, dessen Stimme seit fast 20 Jahren diese Band „Axel Rudi Pell“ ausmacht. Wie ein Irrwisch beackerte er die Bühne in Pyras. Er gibt Songs wie „Fool Fool“ oder „Masquerade Ball“ ein Gesicht. Zusammen mit der filigranen Spielkunst eines Axel Rudi Pell war es der Höhepunkt des Festivals.

 

Eingerahmt vom Opener „Bullet Inside“ und dem Midnight Special „Graham Bonnet“ ging ein rauschender Festivaltag in Pyras zu Ende. Ich bin sicher, die meisten der knapp 4000 Besucher werden auch im nächsten Jahr wieder kommen.

Text und Fotos: Matt Bischof, www.mattbischof.de

26.05.2016

DORO rockt das Ulmer Zelt!

DORO im Ulmer Zelt, 25.05.2016

Heute steht DORO im Ulmer Zelt auf dem Programm. Die Metal Queen hat das Zirkuszelt in der wunderschön gelegenen Friedrichsau komplett ausverkauft. Das Publikum ist breit gemischt, vom noblen Hemdträger bis zum Wacken Veteran und sie alle warten geduldig auf eins: DORO Pesch. Nach einem angenehm kurzen Einlass füllt sich das Zelt ziemlich schnell. Dann geht es auch schon los mit 30 Jahren DORO und 30 Jahren Ulmer Zelt.

Die multinationale Band besteht aus DORO Pesch am Gesang, den beiden Gitarristen Bas Maas (Niederlande) und Luca Princiotta (Italien) und den beiden Amerikanern Nick Douglas (Bass) und Johnny Dee (Drums). Das Intro kommt vom Band, danach geht’s gleich in die Vollen mit “I Rule The Ruins”. Die Stimmung ist von Anfang an richtig gut und DORO mit ihrer liebenswürdigen Art und ihren typischen Ansagen: “Are you ready on the right Side?”, “Are you ready on the left Side?” und “Are you ready ganz da hinten?” steigert die 1.200 Anwesenden auf ein Stimmungs-Höchstmaß. Die Band und das Publikum haben gemeinsam richtig Spass! Bas Maas bewies sein Können in einem gelungenen Solo bei “East Meets West” und Drummer Johnny Dee überzeugte mit seinem Schlagzeugsolo als ordentliche “Rampensau”. Ein Highlight stellte der Song “Without You” vom 1984 erschienen Debüt “Burning The Witches” dar, der von DORO dem verstorbenen MOTÖRHEAD Frontmann Lemmy Kilmister gewidmet wurde – eine sehr kraftvolle Performance. Einen weiteren magischen Moment zauberte die Band, als sie den Song “Egypt (The Chains Are On) von Ronnie James Dio intonierte. Man fühlte sich ins Jahr 2006 zurück versetzt als diese Sanges-Legende an der selben Stelle mit der Band DIO spielte. In den letzten Jahren sind so viele Musiker von uns gegangen, da tut es wirklich gut eine Künstlerin, welche aus der Metal Hochphase in den 80ern stammt, in solch einer Spiellaune zu sehen.

Setlist:

Eine magische Zeitreise zurück in die 80er mit einer stimmlich sowie körperlich topfitten DORO. Danke an das Ulmer Zelt für dieses tolle Event!

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Noch ein kleiner Tip: DORO spielt bei ihrer “When Love Gone´s to Hell Tour” am 07.12.2016 im Memminger Kaminwerk. Nicht verpassen!

 

Text: Tobias Vogel

Bilder: Matt Bischof, www.mattbischof.de

01.05.2016

A LIFE DIVIDED feiern in München

Ein Jahr nach Veröffentlichung ihres bislang letztes Longplayers „Human“ und der darauffolgenden Headlinertour feierten A LIFE DIVIDED im Backstage München zusammen mit 1000 Besuchern eine riesen Party!
Mit dabei wie schon auf der Oktober- Tour sind SCHÖNGEIST, LA CONFIANZA waren anderweitig im Einsatz. Dies sollte der ausgelassenen Stimmung aber keinen Abbruch tun, obwohl wohl jeder die deutsche Crossover Band gern wieder mit dabei gehabt hätte. Umso größer die Freude auf die einzige Supportband des Abends: SCHÖNGEIST. Wie der Headliner sind auch sie Lokalmatadoren aus dem Raum München: Deutschsprachiger Dark-Rock mit einem charismatischen Timur Karakus am Mikrofon. Dass diese Kombination wunderbar funktionert, zeigten sie nicht nur auf der 2015-Tour, auch an diesem Abend wurden die Schöngeister vom Publikum herzlich aufgenommen.

Für A LIFE DIVIDED braucht man keine große Einleitung mehr, wer sie kennt, nimmt gern etliche 100 Km in Kauf um sie live zu erleben! Das Quartett beweist eindrücklich, wie viel Spaß Elekro-Rock machen kann. Mit einer Setlist von 20 Songs von den letzten drei Alben „Passenger“, „A Great Escape“ und eben „Human“ zogen die vier Geretsrieder alle Register, vom Opener-Kracher „Burst“ bis zur Acoustic Ballade („Space“). Es ist den Jungs deutlich anzumerken, welch große Bühnenerfahrung sie gerade im letzten Jahr auf der eigenen Headliner-Tour und der Tour im Vorporgramm von UNHEILIG sammeln konnten. Hier stehen nicht mehr die lauten Jungs aus dem Münchner Umland auf der Bühne. A LIFE DIVIDED haben sich zur gestandenen Rockband weiterentwickelt ohne dabei an Bodenhaftung zu verlieren. Das bewiesen sie vor, während und sehr, sehr ausgedehnt nach dem Konzert, als sie sich bis in die frühen Morgenstunden Zeit für Fotos, Autogramme und ausgedehnten Plausch nahmen.

Die Setliste von A LIFE DIVIDED:

1.Burst | 2.The Most Beautyful Black | 3.Doesn’t Count | 4.Drive | 5.Right Where I Belong | 6.Could You | 7.Perpetual | 8.On The Edge | 9.Hey You | 10.Clouds Of Glass | 11.The Lost | 12.Own Mistake | 13.Inside Me | 14.My Apology | 15.The Last Dance | 16.Feel | 17.Words | 18.Space (unplugged) | 19.Heart On Fire | 20. Lay Me Down

Noch Fragen oder Wünsche offen? Ich glaube nicht.

 

Text & Fotos: Matt Bischof, www.mattbischof.de

06.04.2016

12. Musikmarathon Roxy Ulm

Bereits zum zwölften Mal fand in Ulm der Musikmarathon statt. Zwanzig Bands jeglicher Musikrichtung treten im 15-Minuten Takt nacheinander auf. Für Music2u war das ein mehr…

20.03.2016

AVANTASIA Worldtour 2016

VENI, VIDI, VICI

Der Spruch „Ich kam, sah. siegte“ mag vielleicht nicht für totkommerzialisierte TV-Shows gelten, für römische Feldherren und Musikgenies aus Fulda trifft er aber allemal zu!

Die Rede ist von Tobias Sammet, Genius und Kopf von AVANTASIA, die am Freitag 18.3.2016 in Kaufbeuren in der ausverkauften All-Kart Halle einen wahren Triumpfzug zelebrierten, um ein wenig im römischen Bild hier zu bleiben. 2500 Besucher erlebten eine dreistündige Show der extra-Klasse. AVANTASIA kamen mit einem brandneuen Album GHOSTLIGHTS, inklusive dem Song für den ESC Vorentscheid „Mystery Of A Blood Red Rose“, der aus das Set in Kaufbeuren eröffnete.

Wem das Prinzip von AVANTASIA noch fremd ist: AVANTASIA wurde Anfang 2000 als Rockoper konzipiert, die neben excellenten Musikern (u.a. Sascha Paeth (git), Oliver Hartmann (git), Felix Bohnke (dr) um nur ein paar zu nennen) vor allem auf Gastsänger setzt, deren Stimmen von Tobi Sammet in seinen Kompositionen perfekt eingesetzt werden. Und so ergibt sich auch für diese Welttournee quasi ein StellDichEin von Rockmusik-Größen, deren markante und gern gehörte Stimmen der „Band“ ihren Zauber verleihen und die von Tobias Sammet immer wieder in Duette eingebunden werden.

Den Anfang machte Michael Kiske (HELLOWEEN, UNISONIC) mit Ghostlights. Ein wahrer Volltreffer: Michael Kiske war den gesamten Abend über der meistgefeierte Interpret neben Meister Sammet selbst, immer wieder stimmten die Zuhörer Kiske-Sprechchöre an, Gänsehaut-Feeling wie zu „Keeper Of The Seven Keys“-Zeiten. Dazu gesellte sich bei „Unchain The Light“ Ronnie Atkins (PRETTY MAIDS) zum gefeierten „Dreier“. Atkins durchdringende, unverwechselbare Stimme bereichert schon seit Jahren das Projekt AVANTASIA. Die erste Stunde stand voll und ganz im Zeichen des Ghostlights-Album und wurde mit dem nächsten Superstar abgerundet: Bob Catley (MAGNUM) betrat die Bühne. Der fast 70-jährige, so etwas wie die graue Eminenz im Team, brillierte u.a. zu „Restless Heart“ wie zu besten Zeiten. Die zweite halbe Stunde setzte dann noch eins oben drauf. Als ob die Stimmung ob des bislang präsentierten nicht ohnehin schon am Kochen gewesen wäre, ging das Thermometer beim ersten großen Klassiker „Scarecrow“ noch ein paar Grad nach oben. Es folgte mit „Lucifer“ wohl mit die beeindruckendste Performance des Abends. Unglaublich zu was ein Jorn Lande stimmlich in der Lage ist! Das „take me home tonight“ erzeugt auch am Tag danach noch Schauer, so eindringlich schnitt der Gesang Schneisen in die Gehörgänge!! Wer glaubte, an diesem Abend schon alles gesehen zu haben, wurde eines besseren belehrt. Mit MR. BIG Eric Martin und Amanda Somerville hatte Tobias Sammet zu „The Wicked Symphony“ und mit Herbie Langhans zu „Draconian Love“ noch weitere Asse im Ärmel! „Farewell“ und „Stargazers“ kommplettierten die ersten 100 Minuten.  Knapp über die Hälfte war absolviert und schon jetzt durfte man das Erlebte als „unglaublich“ bezeichnen. Immer und immer wieder wechselten sich Weltklasse-Stimmen miteinander ab, teilweise vier, fünf Sänger gemeinsam, perfekt abgestimmt. So etwas hat man selbst als hartgesottener Konzertgänger noch nicht oft erlebt.

Frei nach dem Motto „The Story Ain’t Over“ waren nun die Klassiker an der Reihe: „Reach Out For The Light“, „Avantasia“, „Lost in Space“ bis zum Abschluß „The Seven Angels“ machten diesen Abend unvergesslich!

Es ist nicht verwunderlich, daß die ersten 11 Konzerte der 40 Locations umfassenden Tour restlos ausverkauft waren. Darunter waren die Konzerte in Berlin, Hamburg. London, Paris, Barcelona und Madrid. auch viele der folgenden Shows sind bereits Sold-Out, dabei führt die Tour u.a. noch nach Moskau, Tokio, New York, Mexico City, Buenos Aires, Sao Paolo und zum Sweden Rock.

Für den Veranstalter Rockabend Concerts war es ein würdiges Fest zum 30-jährigen Bestehen. Danke an Meggy Schneider und sein Team!

Matt Bischof
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28.02.2016

„Symphonic Metal Nights“ – Tour mit Tücken

Es kommt nicht häufig vor, dass Music2u über mehrere Konzerte einer Tour berichtet. Es sei denn. es, es schließen sich zwei Bands zusammen, über die wir schon länger und noch dazu sehr gerne berichten. XANDRIA und SERENITY tourten gemeinsam mit JADED STAR mehrere Wochen durch Mitteleuropa und erlebten viele Höhen und Tiefen des Tourlebens.
Für Music2u beginnt es im Münchner Backstage.  Den Anfang in „voller Hütte“ machen die Griechen um JADED STAR, die schnell zeigen, daß sie berechtigt Teil der „Symphonic Metal Night“ sind. Die Truppe um Sängerin Maxi Nil präsentierte ihr 2015er Album „MEMORIES FROM THE FUTURE“. Das Quartett konnte sicher viele neue Fans für sich gewinnen.

Man redet in dem Business viel von Freundschaften. Was nun folgte und sich seit Jahren beobachten läßt ist wirklich gelebte Freundschaft: XANDRIA und SERENITY.
Nicht umsonst hieß es schon vorab „Double-Headliner“ – Tour. Dies bedeutete, daß beide Bands sich mit dem Headliner Platz abwechselten und mal XANDRIA, mal SERENITY den Schlußpunkt setzten. In München begannen XANDRIA. Nach dem Hammeralbum „SACRIFICIUM“ und der folgenden EP „FIRE & ASHES“ gehört der sympathische Fünfer ohnehin in die oberste Klasse des „Female Fronted“. Das bewiesen sie wiedermal eindrucksvoll. Starke Riffs, drückender Bass, gepaart mit epischen Orchester-Samplings und einer glasklaren Sopranstimme, die wohl jedem Reinheitsgebot standhält (kann ja derzeit nicht jeder von sich behaupten *gg* ). Dianne van Giersbergen und ihre Jungs Steven (bass), Philip (git), Marco (git) und Gerit (dr) legen mit jeder Tour die Meßlatte ein wenig höher. Die Vorfreude auf das neue Album wächst und wächst.

Dieses Album hat Music-Mastermind Georg Neuhauser gerade auf den Markt gebracht: „CODEX ATLANTICUS“ heißt das Meisterwerk. Diesem Album gehörte auch die Anfangsphase des Gigs, angefangen vom gleichnamigen Intro über „Follow Me“ und „Sprouts of Terror“. Als wahrer Volltreffer erwies sich die Verpflichtung von TASHA als „Official Guestsinger“, die immer wieder Duette mit Leader Georg präsentierte bis hin zur Paraderolle „The Perfect Woman“. Aber auch neben den anderen Musikern Fabio (bass), Christian (git., an diesem Abend Geburtstagskind) und Andreas (dr) machte sie wahrlich eine gute Figur!

Es folgten volle Hütten in Paris, London , Berlin, Wien und vielen anderen Städten bis man sich wieder sah. In Aalen sollte dann der Wendepunkt zumindest für XANDRIA kommen.
Die Krankheitswelle in Deutschland erfasste auch XANDRIA und trotz aufopferungsvoller Versuche im Soundcheck und einem späteren Kurzauftritt mußte XANDRIA das Tourende im Liegen erleben. Musiker sind eben auch nur Menschen und das ist auch gut so.  Um die Fans zu „versöhnen“ mischten sich die Gesunden wie Steven Wussow unter die Zuhörerschaft und nahmen sich viel Zeit für Gespräche. Währenddessen verlängerten JADED STAR und SERENITY kurzerhand ihre Setlist und entschädigten so für Anfahrt und Eintrittsgelder. So kam bei SERENITY so manches Schmankerl nach Jahren wieder ans Licht bzw. auf die Konzertbühne. Es waren sehr persönliche Auftritte, mal auf, mal vor der Bühne in mitten der Fans – ein Vorteil, wenn man auch kleinere Clubs mit unter den Tourlocations hat.

Alles in allem sammelten die Bands während der Tour unheimlich viele Sympathiepunkte. Wir freuen uns jetzt schon auf ein Wiedersehen!

Matt Bischof
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02.01.2016

Glanz zur Weihnachtszeit: Pretty Maids und 21Octayne on Tour

Es gibt Kombinationen, die funktionieren einfach. Beispielsweise PRETTY MAIDS und der RIFFELHOF im oberschwäbischen Burgrieden: zum dritten Mal dort, zum dritten mal binnen weniger Tage ausverkauft. Die XMas/New Year Tour 2015 konnte loslegen. Als dann kurz vor Tourstart bekannt wurde, daß 21Octayne die Vorgruppe sein würde, war die Begeisterung dementsprechend groß, schließlich ist das Quartett ja auch kein Unbekannter im Riffelhof, sie spielten fast auf den Tag genau vor zwei Jahren ihren ersten offiziellen Gig im? Richtig – Riffelhof! Damals als Support-Act für Pink Cream 69 hatten sie ihr Debut-Album „Into The Open“ präsentiert und eine sehr bemerkenswerte Entwicklung hingelegt. Und auch dieses Mal stellte der Riffelhof eine Art Neubeginn dar: die Herren Hagen Grohe, Marco Wriedt und Alex Landenburg holten sich mächtig Verstärkung im „kleinen Schwarzen“: Laura Fink gab ein beachtliches Debut am Bass! Mit Songs von „damals“ und ihrem aktuellen Album „2.0“ verdienten sich die Vier ihren berechtigten Applaus.

Die PRETTY MAIDS sind da schon ein klein wenig länger im Geschäft – so ungefähr 30 Jahre – und haben eine Riffelhof-Erfahrung mehr in ihrer Vita. Nacheinander betraten Ken Hammer, René Shades, Morten Sandager, Allan Tschicaja und zuletzt Ronnie Atkins die Bühne. Mit einer diesmal gemischteren, aber auch etwas kürzeren Setlist wußten die Powerdänen wieder zu gefallen, wobei sich jedesmal der Stellenwert des unereichbaren „Future World“ Albums unter den Fans zeigt. Nach ein paar ruhigeren Mitsing-Parts fürs Publikum krachte eben jenes „Future World“ als erste Zugabe wie ein vorgezogenes Silvester ins Publikum, „Please Don’t Leave Me“ und ein „Merry Christmas“-Jingle rundeten ein tollen Musikabend im Riffelhof ab.

 

Das Einzugsgebiet dieser einzigartigen Location vergrößert sich ständig, auch am späten Montag Abend durfte der Riffelhof wieder Gäste mit mehreren Stunden Anfahrt begrüßen, ob nun aus Oberbayern oder der Schweiz. Wie drückte es eine Münchner Radiomoderation sinngemäß aus? „Den Riffelhof kannte man bis vor kurzem bei uns noch garnicht“. Ich nehme das mal als Kompliment, daß Konzertfotos und -berichte in Magazinen oder überregionalen Musikportalen wie unserem Music2u schon ihren Wert haben.

Matt Bischof, www.mattbischof.de