Pretty Maids – Worldtour Motherland 2013

Die Pretty Maids machen auf ihrer Motherland Worldtour 2013 nach Bang Your Head, Wacken, Madrid und Barcelona und dem Rest von Europa Halt im Riffelhof Burgrieden!  Burg… was ? Für alle die sich in der Ulmer Region nicht ganz so gut auskennen: Burgrieden liegt zwischen Ulm und Biberach und der Riffelhof ist ein kleines Konzertjuwel. An sich ist die Wahl des Veranstaltungsortes schon eine kleine Sensation an sich, sensationell darf man aber auch das werten, was an diesem Abend folgte.

Den Anfang machten allerdings erstmal alte Weggefährten: BONFIRE!
Und die zeigten gleich mit „Bells Of Freedom“ dass sie gewillt waren, anstatt des angekündigten Unpluggeds „voll auf die Zwölf“ zu geben. Dies gelang der Combo um die Gründungsmitglieder Claus Lessmann und Hans Ziller mit gewohnt routiniertem Auftreten, was nach 25 Jahren gemeinsamer Bonfirezeit auch nicht wirklich überraschte. Alex Landenburg ersetzte den mit Gregorian auf EuropaTour befindlichen Harry Reischmann an den Drums und bildete mit dem scheinbar immer gut gelaunten Uwe Köhler das Rythmus-Gespann.
Das Schöne an solchen Bands ist, daß sie auf ein außergewöhnlich großes Repertoir an Hits zurückgreifen können. Ich habe Bonfire in den vergangenen Jahren mehrfach sehen dürfen und jedesmal war die Songauswahl grundlegend anders. Genau das zeichnet große Bands aus. Und so endete nach Songs u.a. wie „You Make Me Feel“ und dem seltener gespielten „Proud Of My Country“ mit „Sweet Obsession“ vom Klassiker-Album Fireworks!

Die dänischen Pretty Maids kamen mit ihrem im März veröffentlichten Album „Motherland“ im Gepäck, einem durch und durch starken Album, das natürlich einen großen Teil der Setlist an diesem Abend einnahm. Songs wie „Mother Of All Lies“ oder „I See Ghosts“ haben wohl das gleiche Hitpotential wie es einst Hymnen wie „Yellow Rain“ hatte. Seit „Yellow Rain“ hat sich besetzungsmäßig sehr viel getan. Aushängeschild ist zwar nach wie vor der stimmgewaltige Sänger Ronny Atkins unterstützt von  seinem Pretty Maids-Mitgründer Ken Hammer, der Rest gesellte sich aber erst im Laufe der letzten 10 Jahre dazu. Aber auch dieses musikalische Trio kann sich sehen, bzw. viel mehr hören lassen: Rene Shades (Bass), Morten Sandager (Keyboard) sowie Drummer Allan Tschicaja sind allesamt hervorragende Musiker. Es fällt schwer, explizit Höhepunkte zu nennen, weil der ganze Abend wirklich großes Kino war und dennoch bleiben stimmungsmäßig wohl „Please Don’t Leave Me“ (wohl der Gedanke jedes Besuchers im restlos ausverkauften Riffelhof) und natürlich „Future World“, bei dem wirklich alle Dämme brachen, in Erinnerung.

Verzeiht mir ein wenig die Überschwänglichkeit, aber ich glaube,  jeder einzelne im Publikum hätte zu den gehörten Songs so seine ganz besondere Geschichte zu erzählen gewusst. Und vielen wurde auch mit ein wenig Wehmut bewusst, nochmal ein großes Stück Achtziger-Musikgeschichte erlebt zu haben.

We came to rock,

Liebe Grüße

Matt Bischof

Music2u