Turisas, Brymir und Draugnim 14.10.17 im Nosturi, Helsinki
Trotz, für finnische Verhältnisse, noch recht früher Stunde sind bereits viele Fans vor dem Einlass da. Auch wenn das verregnete finnische Herbstwetter nicht unbedingt besonders angenehm zum warten ist, hier lässt man sich die gute Laune nicht verderben.
So ist das Nosturi bereits bei Draugnim gut gefüllt. Zwar ist das Publikum noch recht zurückhaltend, aber auf der Bühne wird trotzdem alles gegeben. Viel Zeit haben die Jungs allerdings sowieso nicht, nach nur fünf Songs ist schon wieder Schluss. Die kurze Spielzeit hat leider nicht wirklich gereicht um einen bleiben Eindruck bei mir zu hinterlassen, vielen anderen wird es da wohl ähnlich gehen.
Als Nächstes sind Brymir an der Reihe. Natürlich wieder ohne Keyboarder Janne Björkroth und Gitarrist Joona Björkroth (Beide bei Battle Beast). Aber Ersatzmann Antti Nieminen ist ja bereits gut integriert, da er bereits auf der kurzen Japan Tour mit Insomnuim, Whispered, Re-armed und Dark Flood ausgeholfen hat. Die Halle ist inzwischen ziemlich voll und nicht nur die Temperatur steigt stetig, auch die Stimmung wird von Song zu Song besser. Als Belohnung gibt es prompt einen ganz neuen, noch unveröffentlichten Song: „Ride on, Spirit!“. Zum Abschluss gibt es dann mit „Ragnarök“ noch mal volle Power, hier und da wieder sogar mitgesungen. Für mich hätte es gerne noch etwas länger dauern dürfen, aber dann halt ein anderes Mal.
Und dann kommt endlich worauf hier fast alle gewartet haben. Schon bei den ersten Tönen werden im Publikum pinke Plastikschwerter geschwungen. „Vikinger“ in Kettenhemden und mit rot-schwarzer Kriegsbemalung gröhlen gemeinsam. Davon, dass Finnen so zurückhaltend sein sollen, ist hier nichts zu merken. Es wird im Takt gesprungen, geheadbanged und Fäuste gen Hallendecke gestreckt. Jedesmal wenn man denkt das Ende der Show wäre erreicht gibt es noch mal einen Song. 1 3/4 Stunden wirbelt Turisas das Publikum auf, aber müde scheint hier immer noch keiner zu sein, weder vor noch auf der Bühne. Bei „Battle Metal“ geht die Party erst richtig los und im Konfettiregen von „Rasputin“ hat man das Gefühl, dass die Anwesenden auch noch mal das ganze Programm mitmachen würden. Um kurz nach zwölf ist dann aber trotzdem Schluss und die Horde begibt sich gut gelaunt zum Ausgang.
Einfach ein durchgehend gelungener Abend mit sehr gutem Sound und einer fantastischen Stimmung.
Copyright: Anna Brödel, ScarletMemory Photography