„Volle Kraft Voraus“-Festival zum Dritten!

Bereits zum dritten Mal fand in Neu-Ulm das „Volle Kraft Voraus“ Festival unter der Leitung von Eisbrecher statt. Mehrere Tausend Fans fanden sich schon früh am Mittag in der Neu-Ulmer ratiopharm Arena ein, um auch das üppige Rahmenprogramm geniessen zu können. Musikalisch bot das Festival die volle Bandbreite der schwarzen Szene an. Den Anfang machten „Heldmaschine“.

Die Band aus Koblenz bot – man möchte fast sagen „klassische Neue Deutsche Härte“ im Rammstein-Stil, was bei ihrer Bandgeschichte als Rammstein-Tribute Band als Sideproject wenig überraschte. Auffällig war wie früh die Fans in der Halle auf Betriebstemperatur war. Nach gefühlten acht Minuten klatsche bereits selbst die letzte Reihe begeistert mit.

Die folgende Band hatte sowas wie einen Sonderstatus im Line-Up: „A Life Divided“. Für mehrere Jahre war es still geworden um das Münchner Quartett, der erste Freundenschrei der Fans erfolgte bei der Nennung auf dem Festivalplakat vor einem Jahr. Drei Tage vor dem Festival kam dann die eigentliche Überraschung: wie aus dem Nichts verkündeten die sympathischen Jungs ein neues Album samt Tour für Februar 2020. Dementsprechend wurden sie auch in der Halle begrüßt. Selbsterstellte Banner, hunderte von Luftballons – die Fans hatten sich zur Begrüßung einiges einfallen lassen. Und sie wurden nicht enttäuscht: Jürgen Plangger, der später noch als Gitarrist von Eisbrecher auf der Bühne stehen sollte, und seine Jungs schmetterten einen „Elektro Rock“ – Bandklassiker nach dem anderen ins Publikum.

Die folgenden „Diary of Dreams“ deckten den Bereich Dark-Wave ab. 30 Jahre nach Bandgründung ging es dementsprechend routiniert zur Sache, sehr zur Freude der Zuhörerschaft. Die Halle war mittlerweile brechend voll vor der Bühne.

Mit „Mono Inc.“ betrat ein alter Bekannter in Ulm die Bühne. Die Dark Rocker aus Hamburg machten schon vor einigen Jahren Halt im Ulmer Roxy (damals auch mit A Life Divided). Mit 10 Studioalben gehörten sie auch eher zu den erfahrenen Bands im LineUp. Es machte sich Party-Stimmung im Publikum breit.

Dass sich diese Stimmung in eine tanzende Halle verwandelte, lag im Folgenden an den Berlinern „And One“ mit ihrem dancefähigen Synthie Pop. Es war kaum zu glauben, wieviele komplett unterschiedliche Musikstile sich unter einen schwarzen Flagge vereinigten.

Doch das absoulute Highlight wartete noch: „Eisbrecher“.

Music2u ist bei jedem Festival bislang dabei gewesen und es darf natürlich die Frage gestellt werden, was der „Alle Jahre wieder“- Headliner im dritten Jahr groß anders machen will wie bisher. Es ist schwer zu erklären, aber Alex Wesselsky und sein Trupp schafften es auch dieses Jahr wieder, das Vorjahr zu toppen.

Natürlich gibt es eine Hand von Klassikern, die in jedem Set dabei sein MÜSSEN. Ein Abend ohne Miststück darf es schließlich nicht geben, aber mit den Entertainer Qualitäten des Frontmanns ist Abwechslungsreichtum vorprogrammiert. Die Show – wie auch das ganze Festival – war zu keinem Zeitpunkt langweilig, vor den anwesenden Fans und ihrer Begeisterungsfähigkeit kann man nur den Hut ziehen. Für das nächste Jahr sind bereits „Lord Of The Lost“, „Maerzfeld“ und „Null Positiv“ bestätigt…   die Vorfreude darf beginnen.

 

Fotos & Text: Gert Lindenmayer, Matt. Bischof